Kennen Sie Tualang Honig? Vermutlich nein, denn ihn bekommt man derzeit noch nicht bei im Handel, sondern kann ihn nur über kleine Genossenschaften direkt in Südostasien bestellen.
Der Tualang Honig stammt aus dem Regenwald in Südostasien, der über 100 Millionen Jahre alt ist und noch weitgehend unberührt von Umweltzerstörungen ist. Der Tualang Baum, Asiens größter Baum, wird bis zu 76 Meter hoch, und wächst in Malaysia, Sumatra, Borneo und Indonesien. Er ist der „Lebensraum“ der größten Honigbienen der Welt, den bis zu 3 cm großen Riesenhonigbienen „Apis Dorsata“, die ihre offenen Bienenstöcke bzw. Waben an die Äste und Stämme der Bäume bauen. Deswegen wird der Tualang-Baum auch „Bienenbaum“ genannt.
Die Riesenhonigbiene ist vergleich mit einem „Zugvogel“. Die Bienenvölker wandern über Monate durch den Regenwald – wo sie sich dabei genau aufhalten, ist unbekannt -, kehren jedoch nach einiger Zeit zielsicher zu ihren „Brutbäumen“ bzw. Ursprungsbäumen zurück. Dort legen sie ihre Wabennester offen an und nicht wie unsere heimischen Honigbienen geschützt in Baumhöhlen oder Bienenkästen. Die Waben der Riesenhonigbiene können bis zu zwei Meter lang werden. Schutz vor äußeren Einflüssen bietet ausschließlich ein Vorhang aus lebenden Bienen in fünf bis sieben Schichten. An einem Baum können sieben bis 200 Bienenvölker leben.
Der Honig der Riesenhonigbienen wird als Tualang Honig bezeichnet. Er ist absolut natürlich, biologisch, ohne Pestizide oder Zuckerzusätze, da die Bienen wild leben und fern von den landwirtschaftlichen Kulturflächen der Menschen Nektar sammeln. Die Farbe des Honigs ist dunkelbraun bis schwarz und sehr aromatisch, gänzlich anders als Honig von gezüchteten Bienen. Der Honig ist unbehandelt und ohne Konservierungsstoffe. Er kristallisiert in der Regel recht schnell.
Wissenschaftliche Studien haben festgestellt, dass der Tualang Honig einen wesentlich höheren Prozentsatz von MGO enthält als der wesentlich bekanntere Manuka-Honig.
Manuka-Honig aus Neuseeland wird seit Jahrhunderten von den Eingeborenen als Naturheilmittel verwendet und erfreut sich seit einigen Jahren auch in Deutschland einer immer größeren Beliebtheit. Manuka-Honig ist, anders als „normaler“ Honig, antibakteriell, was auf das Zuckerabbauprodukt Methylgloxal (MGO) zurückzuführen ist, das in der Honigwabe durch Dehydration des Nektar der Blüten des Manukastrauches durch die Bienen entsteht. Die TU Dresden konnte in Studien nachweisen, dass MGO in Manuka-Honig besonders bakterizide Eigenschaften gegen Escheria Coli, Staphylococcus aureus und andere Erreger aufweist. Manuka-Honig wird als Heilmittel für verschiedene Krankheiten verwendet, u.a. Hautkrankheiten, Zahnpflege, Erkältungen, Halsschmerzen, Magen- und Darm-Probleme, usw.
2011 hat eine wissenschaftliche Gruppe aus Malaysia im Rahmen einer Forschung den Tualang Honig und seine Wirkung auf Krebs untersucht. Sie stellten fest, dass Tualang-Honig die Zellen von Brustkrebs- und Gebärmutterhalskrebs-Arten innerhalb von 72 Stunden bei geringer Konzentration bis zu 100% zerstört und damit eindeutig die Metastasenbildung bremst! Die Krebszellen sterben ab und DNA-Schäden werden behoben. Durch die antioxidative Wirkung der Polyphenole hilft der Tualang-Honig zudem dem Körper sogenannte ROS-Moleküle (reaktive Sauerstoffspezies) auf normalem Niveau zu halten, wodurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gering gehalten wird. Auch wirkt Tualang-Honig Plaque reduzierend und Karieshemmend für die Zähne. Tualang-Honig ist außerdem wesentlich wirksamer als Manuka-Honig gegen Bakterien bei Verbrennungswunden. All das sind Gründe, die für die Verwendung des „schwarzen Goldes“ – so wird der Tualang Honig nämlich auch genannt – aus dem Regenwald sprechen!